Stadtteilforum Linden-Süd
Zum Stadtteilforum (STF) Linden-Süd treffen sich jeden 1. Donnerstag im Monat um 19.30 Uhr Menschen, die im Stadtteil leben und /oder arbeiten.
Seit über 20 Jahren bietet das STadtteilforum Linden-Süd (STF L-S) monatlich ein Forum, um sich über aktuelle Themen, neue Angebote und Probleme auszutauschen, Lösungen zu erarbeiten und Aktionen zu planen.
Den Aktivitäten des STF Linden-Süd liegt ein Handlungsprogramm zugrunde, das nach Bedarf mit den Menschen, die an den Treffen teilnehmen, überprüft und aktualisiert wird; zuletzt 2022/2023.
Tagesordnung + Einladung werden durch die AG Koordination vorbereitet. Die Moderation des Stadtteilforums erfolgt durch zwei ehrenamtliche, gewählte Sprecher*innen. Sie werden in ihrer Arbeit wesentlich unterstützt durch das Quartiersmanagement der hanova. #keinehrenamtohnehauptamt
Das Handlungsprogramm
Das Stadtteilforum Linden-Süd ist ein informeller Zusammenschluss von Menschen, die in Linden-Süd leben und/oder arbeiten. Sie informieren über und diskutieren Themen, die für die Entwicklung und für das gesellschaftliche Leben in unserem Stadtteil relevant sind.
Das Stadtteilforum lässt sich vom Motto des Stadtteils „Wir leben Vielfalt“ leiten. Es zeigt dabei das breite Spektrum möglicher Handlungsfelder auf. Es bietet allen Menschen des Stadtteils durch seine regelmäßigen monatlichen Treffen eine Plattform für Information, Austausch, Absprachen und Planungen in unserem Stadtteil. Dazu gehören sowohl themenspezifische Vorträge als auch Veranstaltungen und Feste.
Das folgende Handlungsprogramm zeigt das Selbstverständnis und den Aktionsradius des Stadtteilforums Linden-Süd auf. Es sieht sich in allen seinen Handlungsfeldern der gesellschaftlichen Teilhabe, der Inklusion und der sozialen Nachhaltigkeit verpflichtet. Es berücksichtigt in besonderer Weise die kulturelle Vielfalt unseres Stadtteils. Auf dieser Grundlage handelt das Stadtteilforum mit seinen Arbeitsgruppen (Wohnumfeld, Kinder und Jugendliche, Koordination) und den Netzwerkpartner:innen. Das Handlungsprogramm unterliegt einer fortlaufenden eigenverantwortlichen Überprüfung und Aktualisierung.
Themenfelder & mögliche Maßnahmen
Wohnen und Nachbarschaft
- Nachbarschaftliches Zusammenleben kontinuierlich unterstützen, so dass alle Menschen Wohnraum entsprechend ihrer Bedürfnisse finden und Vereinsamung entgegengewirkt wird
- Teilhabe am Wohnungsmarkt für alle Personengruppen im Stadtteil
- (dauerhaft) zweckentfremdeten Wohnraum & Leerstand thematisieren
Mögliche Maßnahmen:
- Funktionierende Hausgemeinschaften fördern
- Verschiedene Mobile Methoden zur Kommunikation der Nachbarschaft ausprobieren
- Hoffeste im Treffpunkt Allerweg, 2 x im Jahr
- Europäischer Nachbarschaftstag, 1 x pro Jahr in der Regel am letzten Freitag im Mai,
- Zielgruppenspezifische und offene Angebote im cafe allerlei
- AG Wohnumfeld
- Vermittlung von Energieberatung, Mieterrechte, Wohngeldberatung
- Vorhandene Liste von Häusern mit (dauerhaft) zweckentfremdeten Wohnraum & Leerstand kontinuierlich ergänzen
- Infoveranstaltung/Podiumsdiskussion zu diesem Thema u.a. mit MA der LHH im Dialog mit Vermietenden
Öffentlicher Raum
- Nutzungsmöglichkeiten der Freiflächen und Zustand der Spielplätze im Blick behalten
- Aktualisierung Freiflächenkatalog
Betrachtung & Aktualisierung 2 x Jahr (erste Ergebnisse in 2023) - Musikveranstaltungen an öffentlichen Plätzen fördern
- Mikroklima und Stadtgrün fördern
- Begrünung und Gestaltung von Baumscheiben u.ä., siehe NiL
- Orte zur Pflanzung von Bäumen benennen
- Infoveranstaltungen zum Stadtklima (z.B. mit BUND: Fassadenbegrünung, Wasser sammeln
- Ort für Jugendliche/junge Menschen schaffen
- Barrierefreiheit im Stadtteil prüfen und verbessern
- Sauberkeit im Stadtteil fördern
- Aufstellung von Papiercontainern + gelben Tonnen
- Orte mit überdurchschnittlichem Rattenaufkommen benennen
- Maßnahmen gegen das Tauben füttern
- Mülltrennung und -entsorgung: Wunsch nach Erstellung eines Faltblatts in einfacher Sprache an AHA weitergeben
- AG Wohnumfeld
Verkehr
- Verkehrsberuhigung in Anwohnerstraßen im Blick behalten
- Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben in Spielstraßen
- Parksystem
- Verkehrssituation für Radfahrende verbessern
Mögliche Maßnahmen:
- Ausgewählte Straßen prüfen (Haspelmathstraße am FaZe, Wesselstr…)
- Verbesserung einfordern
- Orte für Fahrradbügel benennen
- Auf Einrichtung einer sicheren Bushaltestelle Göttinger Straße drängen
Lokale Ökonomie
- Nahversorgung sichern
- Finanzielle Ausstattung der Haushalte im Blick behalten
- Deisterkiez sichern und verstetigen
Mögliche Maßnahmen:
- Beschäftigungsförderung U25
- Sprechzeiten des Jobcenters im cafe allerlei
- Sozialberatung
Inklusion und Lebenslanges Lernen
- Unterstützung und Vernetzung der Bildungseinrichtungen im Stadtteil
- Sprachangebote/sprachliche Bildung fördern
- Bildungsgerechtigkeit fördern
- Unterstützung beim Übergang in das Erwachsenenleben
Mögliche Maßnahmen:
- Verbesserung der Kommunikation zwischen Stadtteil und Egestorffschule
- Unterstützung der Egestorffschule u.a. durch Fortsetzung „Schule im Dialog“, Unterstützung des Fördervereins, gemeinsame Veranstaltungen (z. B. Lust auf Linden-Süd, JuKiKS, Kulturangebote)
- Nutzung der leerstehenden Hausmeisterswohnung der Egestorffschule einfordern
- Engere Einbindung der IGS, der Humboldtschule, der Wilhelm- Schade-Schule
- Nachhilfeangebote
- „Politik für Anfänger“
- AK Kinder und Jugendliche
Freizeit & Kultur
- Weiterentwicklung des Treffpunkts Allerweg
- Zielgruppenspezifische und offene Förderung von Freizeitaktivitäten
- Interkulturelle Sensibilisierung fördern
- Räume für Begegnung stellen/vermieten
Mögliche Maßnahmen:
- Kampagne „STZ Linden-Süd jetzt!“ fortsetzen
- AG Kinder und Jugend
Entstanden ist das Stadtteilforum Linden-Süd im Jahr 2000 aus einem Stadtteil-Workshop. Bürgerinnen, Vertretungen von Einrichtungen und Vereinen und Geschäftsleute des Stadtteils fanden sich zusammen, um Themen der Stadtteilentwicklung zu diskutieren. In einem Handlungsprogramm wurden die Probleme des Stadtteiles und mögliche Lösungswege aufgelistet und Prioritäten gesetzt. Aus der Analyse der vielfältigen Problemlagen ergab sich die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Zusammenarbeit in einem Gremium, das zugleich Ansprechpartner für die Bewohnerinnen und Einrichtungen des Stadtteils als auch deren Sprecher*in gegenüber Kommunalpolitik und Verwaltung der Stadt Hannover sein sollte.
2020: OB Onay zu Besuch im Stadtteilforum Linden-Süd
Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Stadtteilforums Linden-Süd freuten wir uns sehr unseren OB Belit Onay im Forum der Egestorffschule am 01.10.2020 zu begrüßen. In den knappen 45 Minuten stellten Akteur*innen die wesentlichen Themen vor, die uns im Stadtteil bewegen. Anschließend folgten kurze Diskussionrunden.
Ein Thema mit mittlerweile epischer Länge ist der Umbau des Treffpunkts Allerweg. Die langjährige Diskussion um die Finanzierung (Investitionsmemorandum LHH) verschärft sich durch die Folgen der Corona-Pandemie. So teilte der OB zwar mit, dass man „nicht gegen die Krise ansparen könne“ und die Absicht bestünde zu „investieren, gerade in Bereiche, die sozial von Bedeutung sind.“, doch Zusagen zum Allerweg gab es keine. Die Frage sei jedoch nicht „ob“, sondern eher „wann“. Unseren Vorschlag, den Treffpunkt Allerweg im Rahmen der Bewerbung um die Kulturhauptstadt Europa, für die dezentrale Kulturzentren vorgesehen sind, zum „Haus der Kulturen“ umzugestalten, nahme der OB interessiert mit.
Ein wichtiger Bestandtteil des Treffpunkts Allerweg ist das café allerlei. Die über 30 Ehrenamtlichen aus 12 Nationen machen das Café zu einer Begegnungsstätte für über 200 Besucher*innen pro Woche. Ehrenamt braucht Hauptamt, sprich die Koordination des cafés. Diese Stelle ist aktuell gefährdet, da eine dauerhafte Zuwendung durch die LHH nicht mehr gewährt werden kann. Die Anwesenden machten deutlich, dass es politisch und für den Stadtteil fatel sei, das ehrenamtliche Engagement nicht weiter zu unterstützen! Der OB begrüßte die Initiative, die sozialpolitischen Sprecher*innen ins Café einzuladen und ihnen die Bedeutung zu vermitteln.
Mit großem Interesse verfolget OB Onay die Beschreibung der Problemsituation mit jungen Erwachsenen im Stadtteil: Drogenkonsum und Drogenverkauf, fehlenden Straßensozialarbeit und kein akzeptierter Treffpunkt. Über die Idee, einen Container als Treffpunkt zu installieren, bleibt der OB mit unserem Kontaktbeamten im Gespräch. Wir sind gespannt.
Aus dem Besuch unseres OBs ergeben sich eine Reihe von Ansatzpunkten, die wir weiterverfolgen und auf die wir uns berufen werden. Das Gespräch fand in einer entspannten und konstruktiven Atmosphäre statt. Bevor der OB das Treffen verließ, vereinbarten wir ein Folgetreffen im nächsten Jahr, um uns dem Thema „Verkehr der Zukunft“ zu widmen, für das leider keine Zeit mehr blieb, und in der Hoffnung, Belit Onay dann im Treffpunkt Allerweg (ohne Hygieneregeln) begrüßen zu dürfen.